Der Schlafsack ist besonders für Camper, Bergsteiger und Naturverbundene zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. Um Ihnen die Kaufentscheidung für einen neuen Schlafsack, samt passender Isomatte, zu erleichtern, haben wir Ihnen die wichtigsten Tipps & Hinweise zusammengestellt.
Jeder träumt von einer angenehmen und erholsamen Nacht im Schlafsack. Neben der optimalen Nutzung des Schlafsacks ist vor allem die Auswahl eines passenden Modells entscheidend. Die Fragen, die Sie sich am besten stellen, um die große Anzahl der sich auf dem Markt befindlichen Schlafsäcke einzugrenzen, sind zunächst folgende:
1. Zu welcher Jahreszeit möchten Sie den Schlafsack nutzen?
Prinzipiell wird unterschieden zwischen Sommerschlafsack, Winterschlafsack und Drei- bzw. Vier-Jahreszeiten-Schlafsack. Bei der Bezeichnung Drei-Jahreszeiten ist jedoch Vorsicht geboten, da hier Frühling, Sommer und Herbst gemeint ist.
2. Wie stark reagieren Sie auf Kälte?
Neben der Jahreszeit ist auch das eigene Kälteempfinden wichtig für die Wahl des richtigen Schlafsacks. Wenn Ihnen prinzipiell leicht zu warm wird, greifen Sie lieber zu einem leichteren Modell. Kann es für Sie nicht warm genug sein? In diesem Fall empfiehlt sich ein dickes Modell mit den Bereich der Komforttemperatur unterhalb der zu erwartenden Mindesttemperatur in der Nacht.
3. Wo setzen Sie den Schlafsack ein?
Jahreszeit und Kälteempfinden schön und gut, aber es macht natürlich auch ein großen Unterschied, ob Sie im Sommer in Sibirien zelten oder in Berlin. Somit sollte auch ein Augenmerk auf den Breiten- und Längengrad gerichtet sein. Ein Blick auf die Durchschnittstemperatur in der jeweiligen Jahreszeit kann ebenfalls nicht schaden. Hierbei sollte der Blick auf die Nachttemperatur gerichtet sein. Bei den angegebenen Schlafsack-Temperaturbereichen orientieren Sie sich an der Komforttemperatur für Frauen und an der Grenztemperatur für Männer. Die angegebene Extremtemperatur befindet sich im Risikobereich und gilt nur dem reinen Überleben. Bei den hier angegebenen Temperaturen ist an einen angenehmen Schlaf nicht mehr zu denken.
4. Benötigen Sie Wärmekragen und Kapuze?
Um die Auswahl weiter einzugrenzen, geht es nun in die Details des Schlafsacks. Mummeln Sie sich richtig ein, ziehen die Kapuze zu und schlagen den Wärmekragen ein, bis nur noch die Nasenspitze herausschaut? Oder brauchen Sie Luft zum Atmen und lassen die Kapuze gerne offen? Auch diese Fragen sind für die Auswahl des passenden Modells entscheidend.
Füllung und Schnitt des Schlafsacks
Hier streiten sich die Geister. Aber für Ihre Auswahl der Füllung, ob Daune oder Kunstfaser haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, welche Füllung für welchen Einsatz geeigneter ist.
Ein Daunenschlafsack findet vor allem bei Touren Verwendung, bei denen es auf Gewicht und Packmaß ankommt. Auch in kühleren Gefilden sind Sie mit einer Daunenfüllung gut beraten. Die Daune ist und bleibt das Leichtgewicht unter den Schlafsackfüllungen und glänzt auch durch ihr geringes Packmaß. Daunenschlafsäcke sind in den Anschaffungskosten hoch, da meist hochwertige Gänse- oder Entendaunen verarbeitet werden.
Möchten Sie hingegen lieber einen Schlafsack, der Sie auch bei nassem oder feuchtem Klima nicht im Stich lässt, so greifen Sie zu einem Kunstfaserschlafsack. Der Kunstfaserschlafsack gilt als wahrer Allrounder, da er jedem Klima trotzt. Jedoch ist seine Wärmeleitung nicht so gut wie bei der Daune. Die Kunstfaser ist pflegeleicht, hat ebenfalls eine gute Wärmeisolierung und hält auch Nässe gegenüber stand. Besonders in Gebieten mit einer hohen Luftfeuchtigkeit empfiehlt sich der Griff zur Kunstfaser. Im Gegensatz zur Daune klebt sie bei Nässe und Feuchtigkeit nicht zusammen und verklumpt, sodass die Wärmeleistung dennoch gegeben ist. Außerdem trocknet die Kunstfaser schneller und ist nach Feuchtigkeitskontakt schneller wieder einsatzfähig.
Auch bei der Außenhaut des Schlafsacks gibt es Unterschiede. Wie bereits bei den Temperaturbereichen angesprochen, sollte der Komfort beim Schlafsackkauf im Vordergrund stehen. Am angenehmsten ist Polyester als Außengewebe des Schlafsacks, aber Nylon ist am leichtesten. Das spezielle Microfasergewebe empfiehlt sich nur in sehr kalter und feuchter Umgebung durch seine gute wasserabweisende Eigenschaft. Zudem hält es die Wärme am besten.
Auch bei der Auswahl des Schnittes sollte man auf das Klima achten. Umso kälter es ist, umso eher empfiehlt sich ein Mumienschlafsack. Er ist ergonomisch und schmal geschnitten. Da er sich an die Körperform anpasst und sich an den Füßen verjüngt, hält er die Wärme besser als ein Deckenschlafsack. Der Deckenschlafsack eignet sich besonders für wärmeres Klima. Wie der Name vermuten lässt, kann er durch seinen umlaufenden Reißverschluss auch als Zudecke verwendet werden. Der Eischlafsack ist im Kniebereich breiter geschnitten und bietet somit viel Bewegungsfreiheit.
Besonders in kalten Nächten sollte auf die passende Größe geachtet werden. Der Schlafsack sollte weder zu eng noch zu weit sein. Am besten ist der Schlafsack so wie breit wie nötig und so schmal wie möglich. Die Füllung darf nicht zusammengedrückt werden. Sonst wird die Wärmeisolation beeinträchtigt. Entstehen aber Hohlräume im Schlafsack, müssen diese aufgewärmt werden. Dies führt zu einem unnötigen Energieaufwand. Ist der Schlafsack zu lang, so kann auch Kleidung in den Fußraum gestopft werden, um die Hohlräume im Schlafsack zu vermeiden.
Der Schlafsack im Detail
Hat man Schnitt, Füllung, Wärmegrad und Größe für sich gefunden, so geht es in die Details. Bei fast allen Modellen sind die Reißverschlüsse innen abgedeckt. Durch diese Leisten drückt der Reißverschluss nachts nicht unangenehm und die Isolierung wird rundum gewährleistet. Alternativ können diese Abdeckleisten auch außen liegen. Im Idealfall liegen sie so gut an, dass sie sich auch nicht lösen, wenn man sich im Schlaf bewegt. Kleinere Schutzleisten an den Seiten des Reißverschlusses verhindern, dass sich der Reißverschluss beim Öffnen und Schließen verklemmt.
Sie lassen Ihr Füße gerne nachts außerhalb des Schlafsacks hängen? Dann sollten Sie auf einen langen Reißverschluss achten, der mindestens bis zum Knöchel reicht und von oben und unten zu öffnen ist.
Bei einigen Modellen können Sie wählen, ob Sie den Reißverschluss auf der rechten oder linken Seite haben möchten. Haben Sie und Ihr Partner zwei Schlafsäcke vom gleichen Modell, müssen Sie nur noch darauf achten, dass bei einem Schlafsack der Reißverschluss rechts und beim anderen links liegt. Nun können Sie die beiden Schlafsäcke miteinander koppeln. So entsteht ein großer Schlafsack, in dem bequem zwei Personen Platz haben.
Über Kopf und Hals geht viel Wärme verloren. Deswegen sollte die Kapuze des Schlafsacks dicker gefüllt sein und den Kopf gut umschließen. Dies hängt natürlich auch vom gewünschten Einsatzgebiet ab. Der Wärmekragen eines Schlafsacks legt sich wie ein Schal um den Hals. Ein Wärmekragen könnte für Sie interessant sein, wenn Sie die Kapuze nicht zuziehen möchten. Ob eine Kapuze und / oder ein Wärmekragen erforderlich ist, entscheiden Sie am besten anhand der oben stehenden Fragen.
Kinderschlafsack, Hüttenschlafsack und Biwaksack
Bei Kinderschlafsäcken sollten neben der Größe auch weitere Aspekte Beachtung finden, um den Kleinen einen guten und erholsamen Schlaf zu gewährleisten. Die meisten Modelle für Kinder weisen eine dickere Polsterung auf, als die vergleichbaren Modelle für Erwachsene. Sie sind somit auch weicher. Da kalte Füße vor allem bei Kindern vermieden werden sollten, sind die meisten Fußteile der Kinderschlafsäcke extra stark isoliert.
Der Mumienschlafsack gilt auch unter den Kinderschlafsäcken als der effizienteste, was die Wärmehaltung betrifft. Durch den ergonomischen und körpernahen Schnitt und die Kapuze bleibt die Wärme im Inneren des Kinderschlafsacks. Also genau dort, wo sie hin soll.
Spezieller wird es beim Hüttenschlafsack. Dieser Schlafsacktyp wurde für die Verwendung im Inneren eines Gebäudes, z. B. einer Berghütte, gedacht. Oft finden sich hierfür auch die Bezeichnungen Inlett, Reiseschlafsack oder Inlay. Der Innenschlafsack ist in zwei Varianten erhältlich: die klassische rechteckige Form und der sog. Mummy-Liner, der einem typischen Mumienschlafsack in seinem Schnitt ähnelt. Diese Art des Schlafsacks kann entweder als leichte Zudecke oder dünner Schlafsack Verwendung finden, oder auch als „Einlage“ im eigentlichen Schlafsack, um ihn vor Schmutz und Schweiß zu schützen oder um die Wärmeleistung in kalten Gefilden zu verbessern.
Ein Biwaksack schützt den Schlafsack vor Feuchtigkeit, wenn man biwakiert oder aus anderen Gründen unter freiem Himmel schläft. Zudem kann er, genauso wie ein Inlay, ein Wärmeplus bringen.
Schlafsack-Kauf leicht gemacht
Im Vorherein sollten Sie sich über die essentiellen Fragen klar werden:
- Wo möchten Sie den Schlafsack nutzen?
- Wann möchten Sie den Schlafsack nutzen?
- Wie schnell frieren Sie?
- Was braucht der Schlafsack, damit Sie komfortabel schlafen können?
Aus der Beantwortung diese Fragen, ergeben sich fast alle wichtigen Indikatoren für Ihre Schlafsackauswahl.
In der nachfolgenden Übersicht finden Sie eine sehr vereinfachte Darstellung als erste Orientierung:
Temperatur | Kalt und trocken | Warm und feucht |
Art | Mumienschlafsack | Deckenschlafsack |
Füllung | Daune | Kunstfaser |
Außengewebe | Microfaser | Polyester oder Nylon |
Für Fragen rund um den Schlafsack, die Isomatte oder das Zelten steht Ihnen gerne unser freundlicher Kundenservice zur Seite.
Ihr Team von Dein-Klettershop.de