Chalk und Klettern gehört unweigerlich zusammen. Wenngleich die Nutzung von Chalk die Gemeinschaft spaltet, so belegen Studien eine erhöhte Reibung bei der Verwendung von Chalk. Was das perfekte Chalk für Ihre Ansprüche ist, erfahren Sie hier.
Chalk ist vor allem Kletterhallen oftmals ein Dorn im Auge. Der Einsatz von Chalk in einem geschlossenen Raum ist durchaus nicht zu unterschätzen. Zu Spitzenzeiten kann die Feinstaubbelastung in der Luft so hoch werden, dass sie mit jener bei industriellen Arbeitsplätzen vergleichbar ist.
Dennoch möchten die meisten Boulderer nur ungern auf Chalk verzichten. Studien belegen die erhöhte Reibung beim Klettern, wenn man Magnesia verwendet. Doch wie kommt diese Reibung zustande? Chalk trocknet bekanntlich die Hände. Leichter Schweiß oder Feuchtigkeit wird eliminiert. So entsteht bereits ein besserer Halt am Klettergriff.
Vor allem bei längeren Touren kommt es schnell zu feuchten Händen. Das Greifen wird immer schwieriger, je feuchter die Hände sind. Man hat weniger Halt, weswegen man immer mehr Kraft braucht. Chalk wirkt dagegen. Es trocknet die Hände und der Kraftaufwand wird wieder normalisiert. Deswegen bietet sich die Verwendung von Chalk vor allem beim Bouldern, bei längeren oder schwierigen Touren an.
Formen des Chalk und Ihre Anwendungsbereiche
Das Magnesia oder Chalk ist vor allem im Bereich des Geräteturnens und der Leichtathletik ein bekannter Begriff. Erst mit John Gill, einem Turner und Boulderer, kam das Chalk auch nach und nach beim Bouldern zum Einsatz.
Klassisch findet man Chalk bis heute als feines Pulver, oftmals in viereckiger Blockform. Im Gegensatz zum offenen Chalk kann der Chalk Block praktisch verstaut werden, aber offenes Chalk muss nicht erst zerbröselt werden, bevor man es in seine Chalkbag einfüllen kann. Durch den hohen Streuverlust und die schwierige Dosierung ist offenes Chalk in vielen Kletterhallen verboten.
Modern und immer beliebter ist das flüssige Chalk. Sein großer Vorteil ist, dass es nicht staubt, allerdings ist es teurer als die anderen Chalk-Arten und die alkoholhaltige Flüssigkeit kann beim regelmäßigen Nutzen die Haut angreifen. Das flüssige Chalk findet sich hauptsächlich im Profisport wieder.
Einen Kompromiss stellt der Chalk Ball dar. Er besteht aus einem runden Stoffgewebe in dem sich offenes Chalk befindet. Durch leichtes Kneten und Zusammendrücken mit der Hand tritt aus kleinen Poren im Gewebe Chalk aus. Daher ist eine genaue Dosierung gegeben und die Feinstaubbelastung in der Luft ist etwas geringer. Auch das Abklopfen der Hände von dem überflüssigen Chalk fällt weg. Allerdings ist das Nachchalken etwas gewöhnungsbedürftig. Chalkballs sind sowohl als Einweg-Variante wie auch zum Wiederbefüllen auf dem Markt.
Das Abklopfen oder Abblasen von Chalk ist übrigens durchaus sinnvoll. Befindet sich zu viel Chalk an den Händen, wirkt sich dies wieder negativ auf die Reibung aus und die Griffe werden rutschig.
Chalkbags - worauf sollten Sie beim Kauf achten?
Prinzipiell gibt es begrifflich eine Unterscheidung zwischen Boulderbag und Chalkbag. Während Boulderbags meist größer sind und eine breitere Bodenfläche aufweisen, damit sie auf der Matte stehen bleiben, sind Chalkbags eher klein und handlich. Praktisch sind beide Varianten, bedenkt man die unterschiedlichen Anwendungsbereiche.
Boulderbags werden vorrangig beim Bouldern verwendet. Sie stehen meist neben der Boulderwand und der Griff hinein ist schnell und unkompliziert durch die große Öffnung. Chalkbags werden entweder am Klettergurt mittels Karabiner festgemacht oder liegen um der Hüfte durch das eigene Band. Da man sie direkt am Körper mit sich führt und sie beim Klettern nicht stören dürfen, sind sie kleiner und schmaler.
In einer Ausstattungsvielfalt sind fast keine Grenzen gesetzt. Von der einfachen, einfarbigen und unauffälligen Tasche bis zum kleinen Plüsch-Monster ist rein optisch alles vertreten. Chalkbags sind mit Griffbürste oder kleinen Außentaschen erhältlich. Griffbürsten haben eine Ähnlichkeit mit Zahnbürsten, sind aber speziell für die Säuberung der Griffe nach oder vor dem Bouldern und Klettern gedacht. Durch Chalk können Griffe rutschig werden. Besonders am natürlichen Fels können sich die Poren des Gesteins verschließen und der Halt kann verloren gehen.
Lagerung von Chalk und die Pflege von Chalkbags
Auch wenn es naheliegt, die Boulderbag oder Chalkbag empfiehlt sich nicht für die Lagerung von Magnesia. Besser ist Chalk in einem trockenen, verschließbaren Gefäß aufgehoben, wie in einer Flasche oder einer Dose. Viele Chalk-Arten werden bereits in perfekt geeigneten Dosen geliefert oder zumindest in einem wiederverschließbaren Plastikbeutel, der sich ebenso für die Lagerung eignet.
So gelagert ist das Chalk vor Luftfeuchtigkeit geschützt. Durch Feuchtigkeit kann es verklumpen und wird oftmals unbrauchbar. Auch die Staubbelastung in der Luft wird durch die Lagerung in einem luftdichten, abgeschlossenen Gefäß eliminiert. Die zugehörigen Chalkbags sollten nach dem Einsatz immer trocken gelagert werden, wie die gesamte Kletterausrüstung auch.
Pro und Contra von Chalk
Gegen die Verwendung von Chalk sprechen vor allem zwei Argumente. Der erste Punkt wurde bereits angesprochen: Die Feinstaubbelastung, besonders in geschlossenen Räumen, kann sich gesundheitsschädlich auswirken. Auch die Verschmutzung durch die Nutzung von offenem Chalk ist nicht zu unterschätzen. Besonders am Fels kann durch Magnesia ein klassisches Onsight-Klettern verhindert werden, weil die Magnesia-Rückstände bereits die besten Griff- und Trittmöglichkeiten verraten. Der zweite große Punkt gegen das Chalk lautet: Chalk macht Klettern und Bouldern einfacher und ist demnach als Hilfsmittel zu verstehen. Allerdings wird diese Aussage heutzutage nur noch selten als ernstzunehmendes Argument aufgeführt, da sich Chalk auch im Profisport etabliert hat.
Der Pluspunkt schlechthin für Chalk ist: Es erhöht nachweislich die Reibung. Vor allem bei schwierigen Touren und Bouldern ist Chalk eine echte Bereicherung. Zudem hat sich Chalk im Klettersport als gängig etabliert und ist ganz normal fast überall anzutreffen. Da es Chalk mittlerweile auch als Ball oder gar in flüssiger Form zu kaufen gibt, kann jeder Boulderer für sich selbst entscheiden, welche Form ihm am liebsten ist.
Wir von Dein-Klettershop.de wünschen Ihnen eine schöne Zeit an der Wand mit dem weißen Gold und stehen Ihnen bei Fragen gerne mit Rat und Tat zur Seite.