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Slackline - Tipps & Tricks für Anfänger

2 Oct, 2015

Slackline - Tipps & Tricks für Anfänger

Slacklinen ist Trend. Doch wie befestigt man eine Slackline? Und wie kommt man überhaupt auf das Band drauf? Was hat es mit einem Ratschenschutz auf sich? Und was muss ich beachten, wenn ich diese Sportart das erste Mal ausprobiere? Auf all diese typischen Fragen finden Sie hier Antworten.

Die Wiege der Slackline

Yosemite Valley in Kalifornien, USA, gilt als Geburtsstätte der Slackline. Die Trendsportart ist zwar bereits in den 1970er Jahren entstanden, brauchte aber Jahrzehnte bis sie sich auch hierzulande zu jenem Hype entwickelt hat.
An Ruhe- und Regentagen balancierten Kletterer auf gespannten Tauen, Absperrleinen oder Ketten, um sich die Zeit zu vertreiben. Die Grundidee für das Slacklinen war geboren. In den 1980ern erlebte die Slackline eine Revolution: Das Schlauchband kam auf den Markt. Nun standen der Slackline ganz neue Materialien und Möglichkeiten offen.

Seit diesem Tag ist der Erfolg der Slackline nicht mehr aufzuhalten. Die Slackline tritt immer mehr aus dem Schatten des Kletterns hervor und mauserte sich zu einer eigenständigen Sportart. Daher bildeten sich auch verschiedene Varianten des Slacklinings heraus:

  • Die normale, gängige Slackline wird als Funline bezeichnet.
  • Geht es übers Wasser: die Waterline.
  • Sind Sie dem Himmel ganz nah: Highline.
  • Ausdauer & Balance: Longline.
  • Lieber Tricks und Sprünge: Trickline oder Jumpline.


Die optimale Breite einer Slackline

Über die optimale Breite einer Slackline scheiden sich die Geister: Vor allem bei der Frage, welche Slacklinebreite für Anfänger am besten geeignet ist, gehen die Meinungen weit auseinander. Grundlegend ist die Line in drei festen Breiten erhältlich: schmal (25 mm), mittel (35 mm) und breit (50 mm).

Bei breiteren Bändern steht man oft vor dem Problem, dass das Band seitlich wegkippen kann. Dies bedeutet konkret, dass sich das Band seitlich nach unten wegdreht, während man darauf steht. So muss man nicht nur sich selbst in der Balance halten, sondern auch das Wackeln des Bandes ausgleichen. Slacklines mit einer Breite von 25 oder 35 mm sind zwar in sich stabiler, haben aber auch eine wesentlich kleinere Auflagefläche für den Fuß. Deswegen geben sie dem Fuß auch weniger Halt.

Den Vorteil einer komfortablen und angenehmen Auflagefläche bringen Lines mit 50 mm Breite mit. Im Endeffekt sollte man beide Varianten ausprobieren und für sich selbst entscheiden, ob man mit der schmäleren oder breiteren Slackline besser zurechtkommt. Sind Sie sich unsicher, so greifen Sie am besten zu einer Slackline mit einer Breite von 50 mm, da der Fuß hier den besten Halt hat und das Gehen auf der Slackline zu Anfang durch die angenehme Breite auf jeden Fall erleichtert wird.

Für Fortgeschrittene und für die Variationen des Slacklinings gelten folgende Richtwerte:

 

Name

Besonderheit

Erklärung oder Beispiel

Optimale Breite

Funline

-

Normale Slackline für die Freizeit

Alle Breiten

Waterline

Wasser

Slackline wird über Wasser gespannt; Mindesttiefe zum Absteigen 1,40 m; bei Sprüngen von der Slackline muss das Wasser wesentlich tiefer sein.

Prinzipiell alle Breiten, aber eher aufgrund der Stabilität 25 oder 35 mm

Longline

Länge

Sehr lange Slackline

Meist 25 mm Breite, da die Line in sich stabiler ist und nicht so schnell seitlich kippt

Highline

Höhe

Die Slackline wird hoch oben gespannt, z.B. auch mehrere hundert Meter über Abgründen

Prinzipiell alle Breiten, aber eher aufgrund der Stabilität 25 oder 35 mm

Trickline oder Jumpline

Tricks

Extra breite Slackline für Sprünge und Tricks

50 mm Breite

 

Slacklines Outdoor

Eine Slackline ist in der Regel aus einem einfachen Schlauchband aus Polyester gefertigt.  Die meisten Slacklines sind zweiteilig und bestehen einerseits aus der Slackline, die in Schlaufen ausläuft, und andererseits aus einer Ratsche mit Band, mit deren Hilfe die Slackline gespannt wird.

Slacklining ist besonders im Sommer sehr beliebt. Es macht Freude, es ist ein toller Gemeinschaftssport und man ist draußen an der frischen Luft, vielleicht sogar mitten in der Natur. Bestimmt sind Ihnen bereits in einem Park ein paar Slackliner aufgefallen.

Der Aufbau Outdoor ist beispielsweise zwischen zwei großen und stabilen Bäumen möglich. Um die Rinde zu schützen, ist ein sogenannter Baumschutz anzuraten, der zwischen Rinde und Slackline geklemmt wird. Wichtig ist hierbei eine gewissenhafte Auswahl der passenden Ankerpunkte, die auch stabil genug sind. Die Befestigung erklärt sich eigentlich von selbst: Legen Sie das Ende der Slackline um den Baum oder Pfeiler und ziehen Sie das komplette Band durch die vorvernähte Schlaufe.

Auch die Ratsche wird durch die zweite Schlaufe geführt und so um den zweiten Ankerpunkt gelegt. Verbinden Sie nun die Slackline mit der Ratsche, indem sie diese durch den Schlitz der Ratsche fädeln. Wie herum Sie das Band einfädeln müssen, zeigt sich an der Haltung der Ratsche: Der Hebel der Ratsche wird in einem neunzig Grad Winkel gebracht, der Arm der Ratsche zeigt gen Boden.  Achten Sie auf eine Vorspannung der Slackline bevor Sie das Band mit der Ratsche festspannen. Nun ist der Aufbau so gut wie beendet. Ziehen Sie die Slackline mit der Ratsche auf die gewünschte Spannung fest. Für Anfänger ist eine recht feste Spannung anzuraten, da so die Slackline weniger federt und es für den Beginn einfacher ist, das Gleichgewicht zu halten. Doch bevor es losgehen kann, muss die Ratsche in jedem Fall gegen plötzliches Lösen gesichert werden. Dies funktioniert, indem Sie den Arm der Ratsche weg von der Slackline bewegen. Lässt sich die Ratsche nicht mehr bewegen, ist sie gesichert.

Um die Ratsche wieder zu lösen, und um so die Slackline am Ende des Trainings wieder abzubauen, wird die eingerastete Ratsche durch Bewegung in Richtung Slackline gelöst.  Der kleine Griff in der Ratsche wird gezogen, bis die Walze frei ist und die Line herausgezogen werden kann. 

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Die ersten Schritte auf der Slackline

Zum eigenen Schutz achten Sie bitte auf den Zustand der Ankerpunkte. Bei Bäumen sollte auf eine ausreichende, vertrauenswürdige Dicke von mindestens etwa 40 cm geachtet werden, zudem sollte sich versichert werden, dass die Bäume weder morsch noch faulig sind.

Die Verwendung eines Baumschutzes ist immer anzuraten, um den Baum nicht unnötig zu beschädigen und zu verletzen. Wenn Sie keinen vorgefertigten Baumschutz verwenden möchten, kann auch eine alte Decke oder ein ausrangierter Teppich als Alternative herhalten.

Außerdem gilt als optimale Höhe der Anbringung der Slackline: Kniehöhe. Im Fall eines Sturzes ist so auch die Verletzungsgefahr durch die niedrige Höhe geringer. Stellen Sie zudem sicher, dass der Boden unter der Slackline frei von Gegenständen, Steinen oder Stöcken ist.

Das erstmalige Aufsteigen auf die Slack ist wohl das Schwierigste am ganzen Sport. Steigen Sie am besten nicht zu nah an den Ankerpunkten auf die Line, da diese dort sehr straff und unelastisch ist. Sie tun sich leichter, wenn Sie es zwischen der Mitte – also dem tiefsten Punkt der Slackline – und den Enden – also den höchsten Punkten – versuchen. Außerdem gibt es noch einen zweiten triftigen Grund, was gegen den Aufstieg am Baum spricht:

Der Baum hält die Line - nicht Sie.

Halten Sie sich am Baum fest, so ist Ihr Körper verdreht. Lassen Sie den Baum los und drehen Sie Ihren Körper auf der Line aus, so verlieren Sie viel schneller das Gleichgewicht, als wenn Sie Ihr Glück mit Abstand vom Baum oder Pfeiler versuchen.

Am Anfang sollte die Slackline so kurz wie möglich sein. Je kürzer die Slack ist, umso weniger wackelt und schwingt sie. Im Umkehrschluss bedeutet das: Je länger die Slackline, umso schwieriger am Anfang und umso länger dauern die ersten Gehversuche.

Grundsätzlich gilt das Slacken als motivierender Sport, da vor allem zu Beginn schnell Erfolge erzielbar sind. Dennoch helfen Ihnen neben den bereits erwähnten auch diese weiteren Tipps zur Körperhaltung auf dem Schlauchband:

  • Halten Sie die Hände weg vom Körper über Schulterhöhe, um Ihren Körper mit Hilfe der Arme auszugleichen.
  • Ihre Füße zeigen, wie beim normalen Gehen, gerade nach vorne und stehen hintereinander in einer Linie auf der Line.
  • Richten Sie den Blick nach vorne auf den Ankerpunkt der Slackline. Sehen Sie nach unten, so stehen Sie nicht so stabil und verlieren eher das Gleichgewicht. Also wie bei vielem anderen auch: Nicht nach unten sehen!

Die ersten Tage werden Sie damit zubringen, das freie Stehen ohne Hilfe zu perfektionieren. Danach ist das schlichte Gehen auf der Line an der Reihe. Erst, wenn Sie diese beiden Grundlagen sicher beherrschen, können Sie sich den ersten Tricks zuwenden, wie etwa in die Hocke gehen oder die Drehung auf dem Seil.

Praktische Sets aus Slackline, Baumschutz und Ratschenschutz erleichtern die erste Anschaffung. Diese finden Sie ebenso wie eine reiche Auswahl an Slacklines hochwertiger Marken bei uns im Shop.

Und nun möchten wir von Ihnen wissen:

Fanden Sie den allerersten Aufbau einer Slackline schwierig und wenn ja, warum?

Ihr Team von Dein-Klettershop.de

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