Der Klettersteig erfreut sich nach wie vor an großer Beliebtheit. Diese Sportart ist die optimale Mischung aus Klettern und Wandern, somit auch sehr vielseitig. Seit Mai 2017 änderte sich allerdings etwas, die Klettersteignorm. Infos hier!
Klettersteig – Was ist das?
Bei dieser Art des Kletterns befindet man sich auf gesicherten Wegen und Passagen am Berg. Meist handelt es sich um abgesicherte Gipfelaufstiege. Am Klettersteig sind überwiegend Verankerungsstiften aus Eisen und Drahtseile an dem Fels befestigt. Zur Sicherung werden dabei die Klettersteigkarabiner Stück für Stück in die verschiedenen Drahtseilabschnitte eingehängt. Zudem ist es wichtig, dass einer der Karabiner stets am Stahlseil eingehakt ist. Dabei spielt das lebensrettende Klettersteigset eine sehr wichtige Rolle.
Auch bei Klettersteigen unterscheidet man zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden, an denen unterschiedliche Ausmaße an Muskelkraft und Technik verlangt werden. Bei dieser Sportart steht die Kontrolle über den eigenen Körperschwerpunkt im Mittelpunkt. Gerade deshalb sollte ein Neueinsteiger zuvor einen Kurs bei einem Bergführer oder über den Deutschen Alpenverein absolvieren. Dennoch ist immer ein Klettersteigset erforderlich.
Klettersteig Schwierigkeitsgrade:
A (K1) | B (K2) | C (K3) | D (K4) | E (K5) | F (K6) |
Leicht | Mittel | Schwer | Schwerer | Sehr Schwer | Extrem |
flaches bis steiles Gelände - gut ausgebaut | steiles Gelände - teilweise schwierige Tritte | steiles Felsgelände – weniger Trittmöglichkeiten | teilweise überhängender oder senkrechter Fels | überhängender oder senkrechter Fels – weniger Trittmöglichkeiten | Hauptsächlich überhängend – sehr wenig Trittmöglichkeiten |
Das Klettersteigset entstand ursprünglich aus der Kombination einer Reepschnur mit einem improvisierten Gurt und einem Karabiner. Später wurde ein Brustgurt mit einem Sitzgurt kombiniert und zwei Karabiner hinzugefügt, außerdem wurde die Reepschnur durch Bandfalldämpfer ersetzt. Anfang der 90er wurden Klettersteigsets mit Hüftgurten und verschließbaren Karabinern eingeführt, so wie wir es heute kennen.
Klettersteigset - die neue Norm
Dieses Jahr im Mai trat eine überarbeitete Fassung der Klettersteigset - Norm ein. Hier zeigen wir, was die EN 958:2017 mit sich bringt und was für Sie als Kunden wichtig ist.
Hauptsächlich hat sich bei Klettersteigsets etwas in Richtung Bandfalldämpfer geändert. Das ist grundsätzlich eine Vorrichtung, die die Bewegungsenergie fallender Körper dämpft. In unserem Fall ist dies ein Verbindungsmittel zwischen Auffanggurt und Anschlagpunkt der Klettersteigsets. Im Falle eines Absturzes reißt es auf und reduziert die auftretende Stoßkraft. Dabei wird die anfallende Stoßkraft um ungefähr ein Drittel verringert.
Die wichtigste Änderung der Klettersteigset - Norm ist, dass jetzt das Gewicht des Klettersteiggehers berücksichtigt wird. Bisher wurde das Klettersteigset mit einer Struzmasse von 80 Kilogramm getestet, aktuell mit 40 und 120 Kilogramm. Hierzu zählt nicht nur das eigene Körpergewicht sondern auch die komplette Ausrüstung. Dabei wird die anfallende Kraft bei einem Sturz, je nach Gewicht auf 3,5 – 6 Kilonewton (350 – 600 Kg) verringert.
Weitere Änderungen durch die Klettersteigset-Norm:
- höhere Festigkeitsanforderung an das elastische Verbindungsmittel (Flexarm)
- höhere Belastungsanforderung bei nassem Material
- größere und schwerere Klettersteigsets aufgrund mehr Sicherungsmaterial
- längerer Bandfalldämpfer, Bremsweg von 120 cm auf 220 cm erhöht.
Was heißt das für jemanden der noch ein altes Klettersteigset hat?
Klettersteigsets nach der alten EN 958 können weiterhin am Klettersteig verwendet werden. Allerdings ist es empfehlenswert für Personen, die am unteren und oberen Bereich der neu definiert Anwendergewichte liegen, ein neues Set zu verwenden. Zudem ist wie gewöhnlich der Zustand des alten Klettersteigsets zu kontrollieren. Dabei spielen Pflege, Lagerung und die Häufigkeit der Benutzung eine prägnante Rolle.
Was ändert sich für den Klettersteiggeher?
Das Wichtigste ist, ein Zuwachs an mehr Sicherheit, dadurch wird allerdings auch das Klettersteigset etwas schwerer. Das liegt vor allem an dem Bandfalldämpfer. Der zulässige Bremsweg hat sich erhöht, somit ist dementsprechend mehr Bandmaterial vorhanden. Abgesehen von etwas mehr Gewicht und Volumen am Klettersteigset, hat die Normänderung nur Vorteile für den Endverbraucher.
Welche Ausrüstung wird bei einer Klettersteig-Tour sonst noch benötigt?
Abgesehen von dem bereits erwähnten Klettersteigset sind noch einige andere Sicherungs- und Ausrüstungsgegenstände notwendig:
- ein praktischer Kletterhelm,gegen herabfallende Steinschläge
- ein geeigneter Klettergurt, zur Befestigung des Klettersteigsets
- Klettersteighandschuhe
- Zustiegsschuhe
- Rucksack mit: Erste-Hilfe-Set, Stirnlampe und weiterer nützlicher Ausrüstung
Bei richtiger Führung und Ausrüstung steht einer schönen und sicheren Klettersteig- Tour nichts mehr im Weg. Falls noch Ausrüstung benötig wird, wissen Sie ja wo Sie uns finden.
Beliebte und betreute Touren finden Sie übrigens auf der Website des Deutschen Alpenvereins.
Ihr Team von Dein-Klettershop.de