Das Klettersteiggehen ist eine gekonnte Mischung aus Bergsteigen und Klettern. In der hektischen Zeit, die viele zum größten Teil auf dem Bürostuhl verbringen, kann frische Bergluft Wunder bewirken. Falls auch Sie Interesse an einer Förderung Ihrer Kondition und Kraft haben und zudem noch einen wunderschönen Blick auf Täler, Berge und Natur haben möchten – so lesen Sie hier weiter.
Die Schwierigkeitsgrade am Klettersteig
Klettersteig ist nicht gleich Klettersteig. Wie auch beim Bouldern und Sportklettern werden auch Klettersteige nach Schwierigkeitsstufen eingegliedert. Allerdings gibt es keine allgemein gültige und keine einheitlich anerkannte Skala. Am weitesten verbreitet ist die Klassifizierung nach den Buchstaben A bis F. Das Anforderungsprofil reicht von bequem gesicherten Höhenwegen (Stufe A) bis hin zu überhängenden Felswänden, bei denen gar eine zusätzliche Seilsicherung notwendig wird (Stufe F).
Skala | Geeignet für | Körperliche Anforderungen | Hinweise & Tipps |
A | Jugendliche und Anfänger | Trittsicher, schwindelfrei | Selbstsicherung sollte immer gegeben sein, auch bei augenscheinlich leichten Klettersteigen |
B | Anfänger | Trittsicher, schwindelfrei, ausdauernd | Der Aufstieg ist hier etwas steiler als bei Schwierigkeitsstufe A |
C | Fortgeschrittene | Hohe Ausdauer, gute Körperbeherrschung | Tritte und Griffe am Fels, erste leichte Kletterpartien |
D | Klettererfahrene | Große Kraftanstrengung | Weit auseinander liegende Tritte und Griffe |
E | Profis | Hohe Beweglichkeit, hohe Konzentration vonnöten | Teilweise müssen Sie Klettern ohne Griffe und Tritte, sog. Reibungsklettern |
F | Absolute Profis | Klettererfahrung nötig, ebenso wie gutes körperliches Training in Kraft und Ausdauer | Größtenteils sehr überhängend, zusätzliche Seilsicherung notwendig, sehr kletterlastig. |
Das Klettersteigset – warum es so wichtig ist
Mitunter ist das Klettersteigset das wichtigste Utensil am Klettersteig. Von diesem Sicherungsgerät können Leben abhängen. Beide Arme des Klettersteigsets enden in je einem Karabiner.
Das Klettersteigset wird am anderen Ende mittels einer Schlaufe am Klettergurt befestigt. Hierbei ist unbedingt die Einbindeschlaufe an der Vorderseite des Gurts zu verwenden, nicht die Materialschlaufen. Diese würden bei der Belastung reißen, da sie nicht dafür ausgelegt sind, einen Menschen samt Sturzschwung zu halten.
Die kleine Tasche, die sich am Klettersteigset befindet, beinhaltet den Bandfalldämpfer. Dieser löst bei einem Sturz aus und federt diesen so ab. Einmal ausgelöst, muss dieser ersetzt werden und darf nicht noch einmal verwendet werden. Auch wenn der Bandfalldämpfer bei einem Reinfallen in das Klettersteigset nicht auslöst, muss das Set ersetzt werden.
Sie sehen, die komplexe Zusammensetzung des Klettersteigsets ist dazu da, um Leben zu retten. Doch neben diesem sind natürlich auch andere Ausrüstungsgegenstände essentiell für die eigene Sicherheit bei dieser Sportart.
Die richtige Ausrüstung für den Klettersteig
Während ein Kletterhelm gegen Steinschlag schützt, und ein Klettergurt für die Sicherung des Klettersteigsets lebenswichtig ist, sind auch Klettersteighandschuhe praktische Begleiter. Sie schützen die Hände, beugen Blasen und Schürfwunden vor. Manchmal kann es notwendig sein, sich am Seil selbst ein Stück hochzuziehen, spätestens jetzt werden die Handschuhe unersetzlich.Um die Wasserflasche oder anderes Zubehör sicher zu befestigen, bieten sich natürlich immer die kleinen Alu-Helferlein an, die Karabiner.
Zehn Tipps rund um den Klettersteig
- Überschätzen Sie sich nicht. Ermüdung oder gar ein Sturz kann am Klettersteig trotz Klettersteigset sehr schmerzhaft sein und zu Verletzungen führen. Anders als beim Klettern dient das Klettersteigset lediglich der Überlebenssicherung.
- Planen Sie Ihren Trip rund um den Klettersteig sorgfältig. Beachten Sie hierbei auch Wetter, Umgebung, Schwierigkeitsgrad und Anforderungen.
- Verwenden Sie unbedingt eine vollständige und den Normen entsprechende Ausrüstung für den Klettersteig, bestehend aus Helm, Gurt, Klettersteigset, Handschuhen.
- Gehen Sie nicht bei Gewittern auf den Klettersteig! Hier besteht durch Höhe, Stahlseil und andere Stahlelemente akute Blitzgefahr. Zudem erhöhen Regen, Nässe und Kälte die Sturzgefahr.
- Beachten Sie die Sperrungen. Diese haben immer ihren Grund: Ob Steinschlag oder Korrosion der Bestandteile des Klettersteigs.
- Checken Sie die Ausrüstung und die Sicherung, sowie auch der Partnercheck nicht fehlen sollte, um ungefährlich dem Klettersteig frönen zu können.
- Halten Sie ausreichenden Abstand. Zwischen zwei Fixpunkten befindet sich nur ein Klettersteiggeher. Falls dieser abrutscht oder stürzt, rutscht er bis zum letzten Fixpunkt am Seil zurück.
- Sprechen Sie sich mit anderen Klettersteiggehern ab. Dies gilt besonders beim Überholen. Bei vielen Klettersteigen ist ein Umkehren auf halbem Wege auch nicht mehr möglich. Informieren Sie sich vorher!
- Lassen Sie sich führen. Besonders unerfahrene Klettersteiggeher sollten für Tipps dankbar sein, um Verletzungen zu vermeiden und den Ausflug zum Klettersteig für alle Beteiligten zu einem schönen und spaßigen Erlebnis zu machen.
- Da die Angabe von Schwierigkeitsgraden eben nicht genormt ist, sollten Sie solche Angaben immer mit Vorsicht genießen. Erkundigen Sie sich besser genau, welche Anforderungen an den Klettersteiggeher gestellt werden und schätzen Sie Ihre Kräfte dementsprechend realistisch ein.
Wir von Dein-Klettershop.de wünschen Ihnen ein freudiges Erlebnis auf dem nächsten Klettersteig. Falls Sie Fragen haben, können Sie gerne unseren Kundenservice kontaktieren, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
Welche Klettersteige haben Sie gemeistert? Wie sind Ihre Erfahrungen und welche Ausrüstung nennen Sie Ihr Eigen?
Ihr Team von Dein-Klettershop.de