Klettergurt Kaufberatung von Dein-Klettershop.de

Ein Hüftgurt, auch als Sitzgurt bezeichnet, besteht aus einer Hüftschlaufe und zwei Beinschlaufen. Diese sind mit Stegen verbunden. Um die optimale Passform am Becken zu ermitteln, legen Sie das Maßband kurz unter der Taille an. Bei den Beinschlaufen messen Sie den Umfang des Oberschenkels.Umgangssprachlich reden die meisten, wenn sie Klettergurt sagen, von einem Hüftgurt.

Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, bieten fast alle Hersteller auch extra Klettergurte für Frauen, Kinder und auch Männer an, die speziell auf die jeweiligen Proportionen abgestimmt sind. Entscheiden Sie sich für einen Sitzgurt, so führen Sie keine schweren Rucksäcke mit sich, da sonst der Anseilpunkt zu niedrig liegt. In diesen Fällen sind Sie mit einem Komplettgurt oder mit einer Kombination aus Brust- und Hüftgurt gut beraten. Grundsätzlich ist aber ein Hüftgurt sowohl für das alpine Klettern, wie auch das Hallenklettern und auch für den Klettersteig geeignet.

Wichtig zu wissen ist, dass es bei Hüftgurten nur eine Schlaufe gibt, die zum Anseilen geeignet ist. Die anderen Schlaufen, die an der Seite des Gurtes liegen, dienen lediglich dem Befestigen von Utensilien und werden deswegen als Materialschlaufen bezeichnet. An ihnen werden Chalkbag oder Klemmkeile mittels Karabiner befestigt. Diese Materialschlaufen halten jedoch nicht das Körpergewicht aus. Daher darf nur an der Einbindeschlaufe angeseilt werden.

Den Komfort eines Hüftgurtes erhöhen vor allem zwei Eigenschaften: Eine Polsterung im Inneren des Klettergurtes macht den Gurt immens bequemer und angenehmer zu tragen. Auch etwaige Druckpunkte treten nicht auf. Zweitens ist auch eine Verstellschnalle an Hüft- und Beinschlaufen sehr hilfreich, um sich den Gurt wirklich passgenau einzustellen. Natürlich sollte der Gurt auch nicht einschnüren. Im Falle eines Sturzes könnten so Blutgefäße und Nerven ab- und eingeklemmt werden. Ratsam ist es, einen neuen Gurt so zu kaufen, dass sowohl zwischen Hüftschlaufen und Körper, wie auch zwischen Beinschlaufen und Körper jeweils eine Handfläche dazwischen passt.

Der Brustgurt und die Kombi mit dem Hüftgurt

Ein Brustgurt sollte niemals alleine verwendet werden. Durch die Belastung der Achseln im Fall eines Sturzes kann es zu einem sogenannten Hängetrauma kommen. Aus diesem Grund darf ein Brustgurt nur in Verbindung mit einem Hüftgurt verwendet werden.

Aber wieso sollten Sie dann überhaupt einen Brustgurt verwenden?

Ein Brustgurt dient dem Schutz vor Überkippen bei einem Sturz. Die heutzutage übliche Form des Brustgurtes besteht aus einem Bandmaterial, das wie eine liegende Acht geschwungen ist. Der Kreuzungspunkt des Bandes liegt am Rücken, die Armschlaufen stellen die beiden „Löcher“ der Acht dar.

Ein Brustgurt wird zusätzlich zum Sitzgurt eingesetzt, wenn der Anseilpunkt höher liegen muss. Der Schwerpunkt des Körpers bzw. des Kletternden liegt höher, wenn

  • schwere Rucksäcke mitgeführt werden;
  • eine übergewichtige Person klettert;
  • ein Kind klettert.
  • Grundsätzlich ist ein Komplettgurt aber auch für jeden Anfänger empfehlenswert.

Bei übergewichtigen Personen, wie auch bei Kindern, liegt der Körperschwerpunkt von Natur aus höher. Deswegen ist die Verwendung eines Kombigurtes anzuraten. Auch bei Anfängern, die sich bei einem Sturz nicht instinktiv aufrichten, sind Komplettgurte empfehlenswert, da ansonsten ein Verdrehen und somit ein Kopfüberhängen möglich ist.

Auch im Freizeitbereich, wie beispielsweise in Hochseilgärten und Kletterparks, werden hauptsächlich Komplettgurte verwendet, da es sich meist bei den Kletternden um Kinder oder Laien handelt.

Doch auch beim Klettersteig ist definitiv ein Kombigurt empfehlenswert. Bei einem Sturz bis zum nächsten Ankerpunkt des Stahlseils kann der Fangstoß sehr hoch werden. Um Verletzungen zu vermeiden, ist ein Komplettgurt besonders für unbekannte Routen und auch Anfänger anzuraten.

Besitzen Sie bereits einen Hüftgurt und möchten diesen zu einem Kombigurt erweitern? Das ist prinzipiell kein Problem, da Brustgurte einzeln für genau diesen Zweck zu kaufen sind. In dem Fall, dass Sie einen Brustgurt dazu kaufen möchten, werden Brust- und Hüftgurt meist mit Bandschlingen fest verbunden. Der Einbindepunkt liegt dann nicht mehr in der Schlaufe des Hüftgurtes, sonst kurz über dem Bauchnabel. Wer es sich leichter machen möchte, kann auch einen fertigen Komplettgurt käuflich erwerben.

Im Folgenden finden Sie eine vereinfachte Darstellung der Einsatzgebiete und Verwendungsgebiete  von Hüft-, Brust- und Kombigurtes, zusammen mit ihren Spezifika.

Klettergurt

Geeignet für

Einsatz

Wichtige Maße

Anseilpunkt

Hüftgurt

Herren, Damen

Prinzipiell alle Kletterarten

Kurz unter der Taille, Oberschenkel

Hüfte

Brustgurt

Alle

Keine alleinige Benutzung

Brustkorb

--

Komplettgurt

Kinder,  Anfänger übergew. Personen

Klettersteig, Hochseilgärten, alle Bereiche

Kurz unter der Taille, Brustkorb Oberschenkel

Bauchnabel

 

Neben Kletterseil und Sicherungsgerät gilt der Klettergurt als wichtigstes Utensil zum Klettern. Deswegen sollte er auch unbedingt vor jeder Klettertour auf Beschädigungen wie etwa Risse oder auf Materialermüdungen kontrolliert werden – besonders am Einbindepunkt, da man hier Beschädigungen oft nicht sofort sieht.

Grundsätzlich kommt es bei der Lebensdauer eines Klettergurtes sowohl auf das Material, als auch auf die Intensivität der Benutzung an. Aufgrund dessen kann keine pauschale Antwort auf den Austauschzeitpunkt gegeben werden.

Weiterhin sind auch spezielle Arbeitsgurte für die PSA (Persönliche Schutzausrüstung) und den Arbeitsschutz verfügbar. Diese besitzen meist eine zusätzliche Anseilschlaufe am Rücken, damit das Sicherungsseil nicht beim Arbeiten stört.

Bei Fragen, die diese kleine Kaufberatung nicht beantwortet, steht Ihnen unser kompetentes Team des Kundenservices gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an service@dein-klettershop.de oder kontaktieren Sie uns telefonisch unter 08631 988200. Wir sind Montag bis Freitag von 07:00 bis 24:00 Uhr für Sie da. Profitieren Sie zudem auch von unseren kurzen Lieferzeiten.